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Volkshilfe - Sportpass

Sportpass ermöglicht armutsbetroffenen Kindern Mitgliedschaften in Sportvereinen

Armutsbetroffene und armutsgefährdete Kinder und Jugendliche haben oft nicht die Möglichkeit den Sport auszuüben, der ihnen Freude bereitet. Das Projekt Sportpass soll jetzt mit Gratismitgliedschaften in Sportvereinen mehr Bewegung und soziale Teilhabe für alle Kinder möglich machen. Das vom Sportministerium unterstützte Projekt wurde heute im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Sportverbänden ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich), ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs) und Sport Austria vorgestellt.
Kostenfreie und niederschwellige Sportangebote sind in Österreich regional stark unterschiedlich ausgebaut. Das bedeutet der Zugang zum Sport bleibt für armutsbetroffene Kinder oft versperrt. Hier setzt die Volkshilfe mit ihrem neuen Projekt Sportpass an, das aus den Mitteln des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst
und Sport unterstützt wird.

Gestartet wurde das Projekt heute im Burgenland. Interessierte Sportvereine, die Kindern ihr sportliches Hobby  rmöglichen wollen, können sich ab sofort melden und Gratismitgliedschaften zur Verfügung stellen. Armutsbetroffene Familien aus dem Burgenland, deren Kinder unter 18 Jahre alt sind, die gern Sport bei einem Verein machen
wollen, können sich ebenfalls melden. Die Volkshilfe bringt Kinder und Vereine dann zusammen und sorgt für die notwendige Ausrüstung. 

Gestartet wird mit 75 Kindern, die bis zu ein Jahr lang unterstützt werden sollen. Die Volkshilfe begleitet die Kinder bei Bedarf auch sozialarbeiterisch und evaluiert die Auswirkungen des Projekts wissenschaftlich.
„Finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche haben aus vielerlei Gründen eine passivere Freizeitgestaltung und weniger Möglichkeiten an Aktivitäten teilzunehmen. Das wirkt sich negativ auf ihre Gesundheit und Lebensfreude aus, aber auch auf den Lernerfolg und die Konzentrationsfähigkeit. Damit wirkt Armut weit in das Leben
der Kinder hinein - in Schule, Freundschaften, Chancen“, betonte Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe Burgenland, die Zusammenhänge von Armut und sozialer Ausgrenzung, die man mit dem Projekt bekämpfen will.
Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger wies auf die EU-Sondererhebung zu Gesundheit hin, die zeigt, dass sich ein Drittel aller Haushalte mit Mindestsicherungsbezug Freizeitaktivitäten der Kinder, die mit Kosten verbunden sind, nicht leisten kann. „Die gesundheitlichen Benachteiligungen, die in der Kindheit entstehen, prägen das ganze Leben. Dies ist umso dramatischer, als Kinderarmut in Österreich kein Randphänomen ist. 368.000 Kinder sind in Österreich betroffen. Für
jedes fünfte Kind ist ein Leben in Armut tägliche Realität. Diesen Kindern wollen wir mit dem Sportpass soziale Teilhabe ermöglichen“, so Fenninger.

Warum gerade Vereinssport hier eine wesentliche Rolle spielen kann, erläuterte Sport Austria-Präsident Hans Niessl: „Warum besonders für Kinder und Jugendliche die Teilnahme am Vereinsleben in Sportvereinen neben den positiven gesundheitlichen Effekten wichtig ist, hat auch eine Sport Austria-Metastudie des Wiener Universitätsprofessors Hans-Peter Hutter gezeigt. So trägt die aktive Mitgliedschaft im Sportverein schon in der Jugend zur Eingliederung
in die Gesellschaft bei und schützt, laut Hutter, Jugendliche davor, auf die schiefe Bahn zu geraten. Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass die aktive Mitgliedschaft im Sportverein das Selbstvertrauen von Jugendlichen insbesondere von Mädchen stärkt und positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit hat.
Diese Effekte sind, betont Hutter, im Verein stärker als beim selbstorganisierten Sporttreiben. Außerdem sind Sportvereinsmitglieder, auch das hat diese Studie gezeigt, mit ihrem Leben generell zufriedener."
Umso wichtiger ist es, armutsbetroffene Kinder in diesem Bereich aktiv zu unterstützen. Das betonte auch Alfred Kollar, Präsident des ASKÖ Burgenland: „Sport in seiner Vielfalt darf nicht an Armut scheitern! Kinder dürfen gegenüber ihren Gleichaltrigen nicht außen stehen, weil ihre Eltern die Ausgaben für die Mitgliedschaft in Sportvereinen nicht aufbringen können. Sport kann Kinder aus dem sozialen Abseits holen und hat so viele positive Auswirkungen, dass
er für alle bezahlbar sein muss.“

Robert Zsifkovits, Präsident des ASVÖ Burgenland ergänzte abschließend: „Wir wollen Zugänge schaffen, wo Kinder ausgeschlossen werden. Mit dem Sport in den Vereinen schaffen die Kinder auch eine Verbindung zum Ort, zur Gemeinschaft und ein gemeinsames Erleben. Der Bedarf ist mit Sicherheit groß. Wir freuen uns sehr auf den
Projektstart und sind überzeugt, dass es weiter wachsen wird.“

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